Wann sollte man die Vögel im Winter füttern? Erst wenn Schnee und Eis die Erde bedecken und nächtliche Minus-Temperaturen den Boden gefrieren lassen? Ich fürchte, genau so habe ich in der Vergangenheit die heimischen Piepmätze versorgt: Erst bei Minustemperaturen gab es Sonnenblumenkerne und Meisenknödel. Hartnäckig hielt sich die Meinung, dass sich die Vögel sonst nicht mehr auf die Suche nach ihrem „normalen“ Futter machen und Raupen, Regenwürmer usw. verschmähen. Das fand ich immer sehr schade, und hielt mich auch blöderweise daran. Heute empfiehlt u.a. der Naturschutzbund, die Vögel sogar ganzjährig zu füttern und sie so an die Umgebung (Garten, Terrasse, Balkon) zu gewöhnen und sie als Dauergäste zu halten.
Mittlerweile biete ich ab den ersten kalten Spätherbsttagen das erste Futter an. Das ist meist ab Mitte November. Ich kann mich damit rühmen, dass ich im Garten alle möglichen Meisenarten, Kleiber, Rotkehlchen, Amseln, Spatzen, Ringeltauben, Eichelhäher und sogar einen Buntspecht beköstigen darf. Auf der Speisekarte stehen für die Meisen Sonnenblumenkerne und Meisenknödel; Fettfutter zum Ausstreuen und einen Maiskolben für die größeren Vögel und für die Amseln gibt es zusätzlich einen Apfel. Das Fettfutter in einer Futterglocke haben meine Kinder in diesem Jahr zum ersten Mal selbst gemacht (siehe Foto). Das Futter ist so verteilt, dass es für Akrobaten und für „Bodenläufer“ gut zu erreichen ist.
Wichtig ist aber nicht nur das Futter, sondern auch eine Trink- und Badestelle. Dafür sind die Vögel wirklich sehr dankbar!
Wer sich noch ein bisschen mehr belesen will, oder vielleicht auch seltene oder unbekannte Vogelarten an der Futterstelle beobachtet, dem empfehle ich ein kleines, aber gehaltvolles Büchlein für 4,99 Euro: „Vögel füttern im Winter“ von Holger Haag, Kosmos Verlag